Wie ich zu Mosaik gekommen bin? Warum ausgerechnet Mosaik? Ja, das frage ich mich auch manchmal. Es gäbe deutlich einfachere und vor allem auch schneller umsetzbare Dinge, die ich machen könnte. Es war wohl eine Aneinanderreihung mehrerer Zufälle, keine großen Sachen, einfach nur kleine Wegweiser, denen ich aus Neugierde oder auch zufällig gefolgt bin. Dazu kommt, dass ich irgendwie die Neigung zu haben scheine, Aufwändiges anzuziehen. Kombiniert mit den Zufällen des Lebens ergibt das bei mir dann Mosaik. Wenn ich so zurückblicke, gibt es darüber Einiges zu erzählen. Also fange ich an … ganz am Anfang.
Fasziniert hat mich das Mosaik schon als Kind. Ich muss 7 oder 8 Jahre gewesen sein, als ich staunend in San Marco in Venedig unter den goldenen Mosaiken stand und mir nicht vorstellen konnte, wie jemand aus gefühlt Millionen von Teilchen solche Bilder machen konnte. In diesem Alter war ich natürlich auch von dem vielen Gold fasziniert. Ich sehe mich noch heute, wie ich direkt unter diesen Mosaiken stand, fühle die Ehrfurcht vor diesen gigantisch großen Bildern und das große Fragezeichen im Kopf, wie jemand so etwas nur machen konnte. Übrigens überkommt mich, wenn ich heute dort stehe, noch immer dieses Gefühl angesichts der Größe und der Pracht dieser Mosaike. Aber auch die wenigen römischen Mosaike, die ich als Kind kannte, hinterließen einen großen Eindruck. Zum Beispiel das Fußbodenmosaik in Teurnia (Kärnten/Österreich) oder auch jenes vom Magdalensberg, dessen Mosaik im Landesmuseum in Klagenfurt zu sehen ist und dessen Ruinen mich heute noch magisch anziehen.




1: San Marco/Venedig, 2: Teurnia, 3: Magdalensberg/Landesmuseum Kärnten, 4: Aquileia
Natürlich kannte ich auch die Mosaike in Aquileia, war es doch direkt auf dem Weg nach Grado bzw. auch leicht mit einem Tagesausflug zu erreichen. Dennoch kam ich nie auf die Idee, selbst ein Mosaik zu machen. Als Kind nicht, aber auch später nicht. Ich brauchte schon einen spürbaren Schubser, um überhaupt einmal in Erwägung zu ziehen, selbst ein Mosaik zu machen.
Zumindest ein Mosaik aus Stein oder Glas kam mir nicht in den Sinn. Ich zählte aber eigenartigerweise zu jenen Kindern, die es in der Schule, es wird wohl die Volksschule gewesen sein, geliebt haben, aus buntem Seidenpapier kleine Kügelchen zu formen und diese zu einem Mosaikbild zusammenzufügen. Auch wenn diese Kügelchen irgendwann eher an den Fingern als am geplanten Bild zu picken begannen, machte ich solche Arbeiten sogar freiwillig daheim. Schade, dass davon keine mehr erhalten sind, ich habe sie als richtige Meisterwerke in Erinnerung. ;-)
Zuerst Ravenna
Obwohl es in meiner Familie erfolgreiche Künstlerinnen gibt, wurde mir immer abgeraten, eine solche Laufbahn einzuschlagen. Immerhin sollte ich einmal von dem leben können, was ich mache. Das war schon ein überzeugendes Argument. Ich versuchte in der Arbeitswelt Fuß zu fassen, hatte so manch persönliche Herausforderung zu bewältigen, versuchte dies und das, scheiterte und begann von vorne und so verschlug es mich zum wiederholten Male nach Wien, im Glauben, dass ich mit einem Journalismusstudium den Spagat zwischen Erwerbsarbeit und Kreativität schaffen könnte. Mein Vater vermittelte mir einen kleinen Job bei seiner Cousine Dina Larot, einer bekannten Malerin in Wien. An die Putzarbeiten kann ich mich nicht mehr wirklich erinnern, aber wir sprachen natürlich auch über dies und das, ihre Karriere und meine Wünsche. Eines Tages führte sie mich zu einem Mosaik, welches in einer der Wände in ihrer Wohnung eingearbeitet war – eine Kopien eines byzantinischen Mosaiks in Ravenna und erklärte mir, dass sie glaube, dies sei etwas für mich und ich solle mich informieren, es gebe dort Kurse. Dieser Gedanke ließ mich nicht mehr los – Wien hingegen schon (diese Stadt war damals nichts für mich) und zurück in Kärnten nutzte ich die Nähe zu Italien für eine Ausflug nach Tarvisio. Ich quälte mich dort durch die für eine Österreicherin ungewohnt dicken Telefonbücher – ja, wer erinnert sich noch an die Zeiten, in denen Internet bzw. E-Mail noch nicht verfügbar waren. Ohne Italienischkenntnisse zu brauchbaren Informationen zu kommen war nicht so einfach, aber ich kam an all die Informationen, die ich brauchte. Mit einem spontanen dreiwöchigen Italienischsprachkurs als Basis reiste ich im Sommer 1989 nach Ravenna. Der Kurs fand etwas außerhalb der Mosaikstadt in Lido Adriano, einem kleinen Ort am Meer, statt. Dort begann, auch wenn ich mir damals dessen natürlich noch nicht bewusst war, wohl das Abenteuer meines Lebens.
Die Organisation hieß damals „Centro internazionale di studi per l‘insegnamento del mosaico „ (CISIM). In dem dreiwöchigen, jeweils ganztägigen Kurs, nur unterbrochen durch eine Mittagspause, die ich meistens am Strand verbrachte, lernte ich die sogenannte Ravennamethode kennen, mit der exakte Kopien von (antiken) Mosaiken hergestellt werden können.




Der Vorteil dieser Technik ist, dass das Mosaik einerseits mit der richtigen Sichtseite gearbeitet wird und durch das Kalkbett Unebenheiten gut ausgleichbar sind. Der Aufwand war groß: Zuerst wurde das Mosaik Stein für Stein auf ein Transparentpapier mit der Hand von der Vorlage kopiert. Das Papier wurde umgedreht und nochmals wurde Stein für Stein, dieses Mal mit einem wasserlöslichen Stift, nachgezeichnet. Diese Seite wurde auf das vorbereitete feuchte Kalkbett gelegt, und als das Papier wieder abgezogen wurde, war die Zeichnung deutlich auf dem Kalkbett zu sehen. Nun wurden die einzelnen Steine dort hineingelegt. Der Löschkalk musste feucht gehalten werden und zeigte sich äußerst aggressiv gegenüber kleinsten Verletzungen auf der Haut. Als das Motiv fertig war, wurde ein Mulltuch mittels Knochenleim auf das Mosaik aufgetragen und nach dem Trocknen konnte dieses aus dem Kalkbett gelöst werden. Nach dem Reinigen der Rückseite kam das Mosaik in das finale Betonbett. Es musste nur noch das Tuch auf der Vorderseite mit Wasser entfernt werden. So entstand mein erstes Mosaik: Zwei antike Hasen. Ich hatte immer wieder einmal versucht, herauszufinden, wo das Originalmosaik war und wusste bis zum Schreiben dieses Beitrags nicht, woher es war. Erneute Internetsuche half: Ein römisches Mosaik im Museum in Tunis. Allerdings werde die Hasen dort von Hunden gejagt – das blieb meinen beiden erspart.
Das exakte Kopieren, Stein für Stein, war zwar für das Lernen interessant und wichtig, zumal die Qualität der eigenen Arbeit im Vergleich mit der Vorlage gut zu beurteilen war, interessierte mich aber nicht wirklich. Nachdem meine Hasen bereits munter herum sprangen und die drei Wochen noch nicht vorbei waren, hatte ich Zeit für ein zweites Mosaik, welches ich zwar auch in ein Kalkbett legte (meine Finger fragte ich nicht, die mochten den Kalk so gar nicht), aber bereits spontan, gerade nur mit einer zarten Skizze vorbereitet. Mit meinen beiden betonschweren Mosaiken fuhr ich im Zug zurück nach Österreich, nur um spontan am darauf folgenden Montag wieder nach Ravenna zu fahren. Ich war quasi mit Mosaik infiziert.
In den nächsten drei Wochen lernte ich die Arbeit mit Smalten kennen. Dieses Material faszinierte mich von Anfang an. Die Farben, die Haptik, die Lichtreflexionen – es war für mich einfach magisch. Ich setzte mich bei dieser Arbeit ein klein wenig über das Original hinweg. Es war ein hellblauer Vogel aus einer Kirche in Ravenna, dem ich ein violettes Federkleid überzog, denn mit blau konnte ich mich damals so gar nicht anfreunden (Ausnahme: Himmel, dort fand und finde ich blau immer sehr passend). Der Hintergrund des Vogels war in Gold – also mit Blattgold überzogenes Glas. Dabei kamen natürlich wieder die Erinnerungen an San Marco in Venedig auf, und wie ich als Kind von diesen goldenen Hintergründen fasziniert war. Bei de Arbeit begeisterten mich die Goldsmalten weniger, die Oberfläche war für mich glatt und leblos im Vergleich mit den farbigen Smalten, deren Bruch jene spannende Oberfläche bewirkt, die ich an den Smalten bis heute liebe. Mit dem nächsten Mosaik – der Vogel war ja nicht groß und daher recht schnell fertig – setze ich wieder eine eigene Idee um – damals mit Stolz aber auch mit der Erkenntnis, dass eine gute Vorbereitung des Motivs von enormer Wichtigkeit ist.


Ich spielte mit dem Gedanken in Ravenna zu bleiben und Mosaik an der Universität zu studieren, doch letztendlich fehlte mir der Mut zu diesem Schritt, wohl auch aus sprachlichen Gründen – oder weil die familiären Ratschläge, keine Künstlerlaufbahn einzuschlagen doch noch immer in meinem Kopf nach hallten. Wieder daheim improvisierte ich wenig zufriedenstellend mit Werkzeugen aus dem Baumarkt und Materialien vom Fliesenleger bis zum Steinbruch. Doch einerseits war ich mit den Ergebnissen nicht glücklich und andererseits hatte ich auch keinen passenden Platz zum Arbeiten. Dann war da noch die Sache mit dem Geld Verdienen. Ich war quasi eine Suchende und fand über eine Grafikausbildung in Innsbruck zumindest etwas Kreatives. Es sollte nun noch einige Jahre dauern, bis ich wieder mit Hammer und Spaltkeil arbeiten konnte. Eine Hand voll Smalti, die ich als Souvenir von Ravenna mitnehmen durfte und wie einen Schatz hütete und meine daheim aufgehängten Mosaike hielten die Sehnsucht jedoch täglich aufrecht.
Neustart
Als meine Tochter zwei Jahre alt war, meinte mein Mann, ich solle wieder zu malen beginnen, oder sonst etwas Kreatives machen, denn ich wirke sehr unausgeglichen. Eine nette Umschreibung meiner damaligen Situation. Keine Ahnung, ob er diese Aussage später einmal bereute, jedenfalls brachte er damit im übertragenen Sinne einen Stein ins Rollen. Ich begann erst einmal zu malen. Dies war neben einem Kleinkind in einer 80 m2-Wohnung relativ unkompliziert machbar. Ich malte einfach nur für mich. Nur meiner Familie und engen Freund*innen zeigte ich meine Werke und sie sprachen mir Mut zu, diese auch öffentlich auszustellen. Ich hatte Glück und fand eine Ausstellungsmöglichkeit in einem kleinen Lokal am Presseggersee. Dank dieser wurde ich zu einem Symposium, der GailtalArt, eingeladen, bei dem Künstler:innen aus den unterschiedlichsten Bereichen 4 Tage öffentlich arbeiteten. Ich wusste nur, dass ich nicht unter Beobachtung malen wollte und entschied, dort ein Mosaik zu machen. Noch vor dem Symposium kam eine Auftragsarbeit aus der Nachbarschaft und so startete ich nach einer mehrjährigen Pause im Jahr 2004 mit einem 110 x 110 cm großen Mosaik – quasi von 0 auf 100 – wieder in die Mosaikwelt. Es sollte ein Mosaik für einen Wintergarten werden, in dem die Auftraggeber das Problem hatten, dass alles, was sie dort an die Wand hängten, durch die Sonne ausblich: Teppich, Fotos, Malerei.




Mein erstes Symposium war eine neue, aufregende und sehr motivierende Erfahrung, auch wenn ich den Umfang der Arbeit betrachtend jede Menge Lehrgeld gezahlt hatte. Es war erstaunlich, wie viel ich in diesen 4 Tagen umsetzen konnte, denn ich hatte mir, naiv wie ich an die Sache heranging, viel zu viel vorgenommen. Ich legte die Steinchen quasi im Akkord, um das Mosaik fertig zu bekommen. Ein 80 x 80 cm großes Bild einer Blüte, dreigeteilt in einen Bereich mit Malerei (bereits vorab gemalt), einen mit Marmormosaik und den dritten Teil mit Smaltimosaik.


Die Legetechnik war direkt auf die Holzplatte und ich arbeitete mit relativ gleichmäßig großen Mosaikstücken – schön artig Stein an Stein, wie in Ravenna gelernt. Pausen oder mit anderen Künstler*innen quatschen … dazu hatte ich so gut wie keine Zeit. Aber immerhin, ich wurde fertig und das in dieser kurzen Zeit.
Nun war ich endgültig vom Mosaikvirus infiziert und auch wenn es immer wieder aufgrund unterschiedlicher Lebenssituationen Pausen gab, ließ es mich nie mehr los. Ich nahm mit Unterbrechungen auch weitere Male am GailtalArt-Symposium teil – klüger, was die Größe und das Konzept meines Vorhabens betraf – welches für mich zu einer ersten Spielwiese wurde, neue Ideen auszuprobieren.
Spannend finde ich im Rückblick meine Improvisationen in Bezug auf Materialien in Zeiten chronischen Geldmangels. Kieselseine waren günstig und so lag es nahe, diese für Mosaik zu verwenden. Heute noch zählt das eine und andere Kieselsteinmosaik zu meinen Lieblingsmosaiken. Die Obstschale, in der ich damals meine letzten Smalten neben Kieselsteinen und Marmor verarbeitete, hängt heute oberhalb meines Computerschreibtisches.




Experimente und Vernetzung
Meine Arbeitstechnik hat sich mit dieser ersten Auftragsarbeit von der aufwendigen Methode, die ich in Ravenna kennen gelernt hatte, gelöst. Allein schon deswegen, weil ich mir den aggressiven Kalk ersparen wollte. Ich entschied mich für das direkte Kleben auf den Untergrund und lernte diese Art zu lieben. Die Oberfläche war viel lebendiger.
Es folgten viele Experimente mit unterschiedlichen Untergründen und Klebstoffen inklusive so mancher Ernüchterung. So arbeitete ich meine Mosaike nicht nur auf Holz, MDF, Glas oder diverse Spezialplatten, sondern auch auf Leinwand, um den Bildcharakter zu betonen. Die Idee dabei war, das Mosaik leichter zu machen, sowohl was das tatsächliche Gewicht betrifft wie auch die optische Wirkung. Zudem war für mich Mosaik immer schon eine Form des Malens, nur dass meine Farben nicht aus der Tube, sondern aus Glas und Stein sind und ich anstelle des Pinsels mit Hammer, Spaltkeil und Zange arbeite. Die größte Leinwand, die ich beklebt habe, ist 120 x 80 cm groß. Natürlich ist nicht die gesamte Fläche von Mosaik bedeckt und die Kleberauswahl dürfte nicht so schlecht gewesen sein, denn die Bilder haben schon so manche Transporte unfallfrei überstanden. Einige größere Leinwandmosaike sind in der Zwischenzeit auf der Rückseite mit einem Karton verstärkt, um das Schwingen der Leinwand während der Transportwege zu verhindern bzw., zu verringern.

Weniger abwechslungsreich war und ist meine Auswahl bei den eigentlichen Mosaikmaterialien, ich liebe einfach die klassischen Materialien: Smalten und Marmor (als Oberbegriff für verschiedene Steinarten) bzw. Kieselsteine, gelegentlich auch Tiffanyglas. Ich liebe die unregelmäßige Oberfläche der gebrochenen Materialien und wie das Licht mit diesen Oberflächen spielt. So war es wohl eine logische Entwicklung, auch in die dritte Dimension zu gehen, indem ich einzelne Teile bewußt und gezielt noch mehr aus der Oberfläche herausragen ließ, so dass dem Licht und der Schattenbildung eine gestaltende Aufgabe zukam.


Ich war lange eine Einzelkämpferin, denn ich kannte niemanden, die oder der außer mir noch Mosaik machte und hatte somit wenig Gelegenheiten mich auszutauschen. Witzigerweise hatte auch meine Tante mit Mosaik begonnen, doch waren unsere Anfänge und Entwicklung komplett unabhängig voneinander – auch tauschten wir uns – wohl bedingt durch den räumlichen Abstand und unterschiedlichem Zugang zur aktuellen Kommunikationstechnik nicht wirklich aus. Über die Fotoplattform flickr machte ich meine ersten Onlineerfahrungen. Dort fand ich erstmals andere „Verrückte“, die auch aus Bruchstücken Bilder zauberten und als ich nach einiger Zeit des Beobachtens den Mut aufbrachte, ein eigenes Mosaik hochzuladen, war das Echo darauf für mich überwältigend. Der Austausch mit anderen Mosaicaddicts war und ist bis heute für mich sehr bereichernd. Anregungen, Tipps, Kritiken machten mich mutiger … ein bisschen zumindest.
Das Internet wurde für mich zu einer Quelle des Austausches, aber ich weigerte mich lange, ein Facebook-Profil zu erstellen. Auch hier war es der Überredungskunst meines Mannes geschuldet, dass ich mich letztendlich dazu durchrang. Diese Social Media Plattform machte schließlich genau das, was sie sollte. Sie vernetzte mich zunehmend mit Gleichgesinnten und leistet somit sicher einen großen Beitrag dazu, dass ich das Mosaik nie aufgegeben habe.
Bücher und reale Welt
2009 kam die erste Einladung, Mosaike für ein Buchprojekt einzureichen. BREAKOUT! Your Pathway To Success von Brit Hammer-Dijcks erschien 2010 und zeigt mein Leinwandmosaik „ruhe.pol“. 2011 folgte „Mosaic Fine Art: Abstracts“ von Pam Givens, in dem drei meiner Mosaike – wie bereits im ersten Buch – gemeinsam mit jenen großartiger Mosaikkünstler aus aller Welt gezeigt werden. 2013 folgte die nette Idee, Kochen und Mosaik zu verbinden: „Edible Bits & Pleasing Pieces“ von Pam Giens und Jacqueline Iskander. Spielten meine Mosaike in diesen Büchern nur eine Nebenrolle, kam ich im ebenfalls 2013 erschienenen „Mastering Mosaiks, 19 Artists, 19 Projects“ von Raina Clark, selbst zu Wort.


Auf mehreren Seiten beschreibe ich, durchaus sehr persönlich, den Entstehungsprozess des Mosaikportraits meiner Tochter Selina. Ermöglicht wurden diese Buchprojekte durch das Mosaiknetzwerk, welches ich langsam aber beständig dank des Internets aufbauen konnte.
Das Wunderbare an den zunehmenden Internetkontakten war, dass diese nicht nur virtuell blieben, sondern daraus reale Freundschaften entstanden.
2012 nahm mich Heidi Easton Pichler, die ich bereits über flickr kennenlernte und die gerade einmal 30 km von mir entfernt in Villach wohnt und damals auch Mosaike machte, mit zu einem Tagesausflug nach Udine zu Giulio Menossi. Giulio Menossi ist ein Maestro der Mosaikkunst in Udine, weltweit erfolgreich und mit seinen „dynamischen Mosaiken“ ein Visionär der Contemporary Mosaic Art. Da in seinem Studio gerade ein Mosaik-Workshop stattfand, lernte ich auch Pam Givens und Irit Levy persönlich kennen. Pam baute ein beeindruckendes Netzwerk für Mosaikkünstler*innen aus aller Welt auf und Irit war eine der ersten Mosaikkünstlerinnen, deren Werke ich auf flickr bewunderte. Es war ein sehr netter Tag und quasi mein Start auf die internationale Mosaikbühne. Im selben Jahr im Herbst folgte meine erste Ausstellungsbeteiligung in Italien und auch wenn dies alles nicht mit kommerziellem Erfolg einherging, fühlte ich mich damals schon am Höhepunkt meiner Mosaikkarriere. Das italienische Publikum in Clauiano, ein kleiner Ort in der Nähe von Udine, der zu den 100 schönsten Ortschaften Italiens zählt, ließ uns wie Stars fühlen und ich gab auch meine ersten Autogramme in den Ausstellungskatalog. Im Nachhinein gesehen war das nur die Overtüre für das, was noch kommen sollte.








Das Abenteuer geht weiter
Im Dezember 2014, quasi ein Weihnachtsgeschenk, erhielt ich über einen Messengerdienst von Giulio Menossi eine Einladung für das erste internationale Mosaiksymposium in Udine: „CIAO Angela… 🙂 …Ho una proposta per te…. Sto organizzando per il mese di Giugno 2015 ( più o meno dal 10….15 giugno al 20 …o massimo 25 giugno ) un SIMPOSIO internazionale .. con Clauiano M. M. …. Simposio a cui dovrebbero partecipare massimo 10 artisti… di 10 nazionalità diverse …“ (HI Angela… 🙂 …ich habe einen Vorschlag für dich… Ich organisiere ein SYMPOSIUM für den Monat Juni 2015 (ungefähr vom 10….15. Juni bis zum 20….oder maximal 25. Juni ). international .. mit Clauiano M. M. …. Symposium, an dem maximal 10 Künstler teilnehmen sollten… aus 10 verschiedenen Nationalitäten …).
Meine Antwort war natürlich „ja“.